In Allgemein, Ordnung im Kopf

ADHS ist in vieler Munde. Immer wieder hört man davon und es scheint eine Erklärung für so manches mentale Problem zu sein. Ich bin Unmani Kuchinsky aus Köln. Als Sozialpädagogin möchte ich dir hier Hintergründe zu ADHS geben, insbesondere zu ADHS bei Erwachsenen.

Wusstest du, dass es schätzungsweise 2,7 Millionen ADHS Betroffene in Deutschland gibt?

 

Aber … ADHS ist doch eigentlich eine Kinderkrankheit?

ADHS wird oft bei Kindern diagnostiziert, doch auch viele Erwachsene leiden darunter.

Wer als Kind mit der AufmerksamkeitsDefizit-HyperaktivitätsStörung diagnostiziert wird, muss damit rechnen, dass sie bis ins Erwachsenenalter bestehen bleibt. Aber die Symptome können sich verändern, sie können sogar leichter werden. Bei vielen betroffenen Erwachsenen wurde jedoch ADHS im Kindesalter gar nicht diagnostiziert. Das Bewusstsein für diese biologische Störung war noch gar nicht vorhanden. Aus diesem Grund hat die Gruppe der erwachsenen ADHS´ler häufig einen langen Leidensweg hinter sich.

 

Welche Symptome gibt mit ADHS für Erwachsene?

Erwachsene leiden unter Zerstreutheit, Impulsivität und innerer Unruhe und wissen gar nicht, nicht woher das kommt. Daraus folgend sind Misserfolge in der beruflichen Laufbahn nicht selten. Viele Fehldiagnosen, wie z.B. Depressionen, Burnout bis hin zur Borderline- Erkrankung, werden gestellt. In vielen Städten fehlt es noch an geeigneter Diagnostik für erwachsene ADHSler mit dieser Thematik. Viele ADHSler leiden an Konzentrationsproblemen – sie haben Schwierigkeiten sich auf eine Sache zu fokussieren.

 

ADHS und Probleme und das Thema Ordnung

Beim Thema Aufräumen zeigt es sich besonders deutlich, wie folgende persönliche Bescheibung einer erwachsenen ADHSlerin zeigt:

„Wie ich aufräume: Ich wollte heute Wäsche waschen. Dabei fiel mir auf, dass ich kein Waschmittel habe – also wollte ich eine Einkaufsliste schreiben. Dann sah ich, wie unaufgeräumt die Schublade war und fing an Stifte zu testen. Als ich die kaputten Stifte wegwerfen wollte, bemerkte ich, wie voll der Müll war. Bevor ich den Müll rausbringen konnte, wollte ich meinen Kühlschrank ausmisten. Dabei sah ich, dass die Milchpackung undicht war – also wollte ich das aufwischen. Als ich nach einem Lappen greifen wollte, fiel mir auf, dass die Speisekammer ein einziges Chaos war. Also fing ich an sie aufzuräumen. Jetzt sitze ich auf dem Boden und schaue mir ein altes Fotoalbum aus 2010 an.“

Viele ADHSler lassen sich schnell ablenken und haben Probleme, sich zu organisieren. Das merkt man nicht nur beim aufräumen an den vielen angefangenen Projekten in der Wohnung, sondern auch an den vielen verpassten Terminen und kräftezehrenden Herausforderungen im Job.

 

Frustration und fehlender Selbstwert

Manche ADHSler bekommen ihre Umwelt nicht richtig mit, denn es fehlt ja oft die breit gefächerte Gabe der Aufmerksamkeit. Das führt zu Frustrationen und dem Gefühl in dieser Gesellschaft „nicht richtig“ zu sein. Oft entlädt sich das in Impulsivität und Wut – „warum klappt das nur alles nicht?“ Aber auch eine Überempfindlichkeit und eine ausgeprägte Vergesslichkeit „Was wollte ich eigentlich gerade erledigen?“ machen vielen erwachsenen Betroffenen den Alltag schwer.

 

Der Weg zur Diagnose:

Alle diese Symptome und Verhaltensweisen KÖNNEN auf die Störung ADHS bei Erwachsenen hinweisen, müssen es jedoch nicht. Deshalb ist die richtige Diagnose so wichtig.

Zuerst sollte das Gespräch mit einem geeigneten Hausarzt gesucht werden.  Dieser Hausarzt überweist seinen Patienten/seine Patientin üblicherweise zu einer Institutsambulanz.

Meistens sind auch Universitäten mt einer Institutsambulanz verbunden. Dort gibt es einen speziellen ADHS Fragebogen, mit dem endgültig abgeklärt werden kann, ob die Diagnose Erwachsene mit ADHS im Raum steht.

Falls du dich ebenfalls bereits eine lange Zeit „nicht richtig“ fühlst, gibt es dir vielleicht viel Kraft zurück, wenn du als ersten Schritt endlich Klarheit über deine Befindlichkeiten hast.

Und wenn du im zweiten Schritt dein inneres und äußeres Chaos bewältigen möchtest und du Hilfe dazu möchtest, sind wir mit unserem Ordnungsservice gerne an deiner Seite. Einen sympathischen Blick darauf, wie wir Ordnungscoaches unsere Kundschaft mit ADS oder ADHS erleben, lies gerne einmal hier im Artikel meiner Kollegin Fe Rodekohr:

Aufräumen mit ADHS, wieso ist das kompliziert?



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