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Hast du schonmal ausprobiert, wie es ist, in einem Tiny Haus zu wohnen? Unsere Kollegin Brigitte Baak aus der Region Nürnberg erzählt uns hier von ihrer persönlichen

 

Urlaubserfahrung im Tiny Haus: 

„Neulich besuchte ich wieder einmal meine Eltern, Schwestern und ihre Familien, die leider weiter weg von uns wohnen. 

Diesmal brachte ich etwas mehr Zeit mit, und eine meiner Schwestern schlug vor, mit ihr gemeinsam eine Radtour an der Ruhr entlang zu unternehmen. Dazu würde mir mein Schwager sein Fahrad zur Verfügung stellen.  

Eine Übernachtungsmöglichkeit hätte sie auch schon in petto, da gäbe es doch diese schönen kleinen Chalets, die würden uns bestimmt gefallen. 

Samstag früh luden wir die Räder aufs Auto und fuhren los. Es fühlte sich sehr abenteuerlich an, ich wusste nicht einmal, wohin genau uns unsere Reise führen würde. 

Obwohl wir im Ruhrpott unterwegs waren, erschien mir die Landschaft sehr weitläufig, grün und super entspannt! Irgendwann hielt unser Auto an einem  ramponierten, eisernen Tor an. Als wir es öffneten, fanden wir uns an einem etwas in die Jahre gekommenen kleinen Zelt- und Campingplatz direkt am Fluss wieder. 

Nach einem freundlichen Empfang erhielten wir den Schlüssel zu unserem Zuhause auf Zeit. Es standen neben ein paar Zelten und Campingwagen drei umgebaute rote Bauwagen auf Rädern mit schönen Sprossenfenstern am Platz. Ich freute mich schon und nahm an, dass wir eins der größeren ergattern würden. 

Doch es kam anders! Meine Schwester und ich hielten den Schlüssel für das kleinste von ihnen in der Hand. Als wir es aufschlossen, blickten wir in ein winziges und beengtes Kämmerlein, das zugegebenermaßen zuckersüß und geschmackvoll eingerichtet war. 

 

Das Innenleben vom Tiny Haus

In unserem Häuschen auf Rädern befanden sich ein Sofa, ein Klapptisch mit zwei Stühlen und eine Spülherd-Combi mit Kühlfunktion. Als ich sah, dass sowohl ein Bett als auch eine Toilette fehlten, bekam ich einen Lachanfall, in den meine Schwester schnell mit einstieg. 

Später erfuhren wir von den Sanitäranlagen im Keller der Rezeption. Obwohl diese einen leicht morbiden Charme versprühten, war doch alles sauber. Es gab alles, was zu einem Sanitärraum dazugehört. 

An diesem Tag erkundeten wir leicht belustigt über meine Reaktion auf unser Tiny Haus die schöne Ruhrpott- Gegend und verbrachten einen tollen Tag zusammen. 

 

Die erste Nacht

Zurück am Campingplatz, es wurde langsam dunkel, ließ sich unser Sofa mit zwei, drei Handgriffen zu einem überraschend großen Bett umbauen. Zugegebenermaßen nahm es nun den halben Raum ein, was aber nicht weiter schlimm war, denn wir verbrachten den Abend eh lieber draußen auf unserer Terrasse und genossen einen spektakulären Sternenhimmel. Sehr viel später beim heimeligen Licht und einer kleinen abnehmbaren Steckdosen-Heizung, die uns die Campingmama mitgegeben hat, beendete Eine von uns den Tag mit einem spannenden Buch und die Andere mit einem Liebesroman im alten England. Wer braucht schon ein TV-Gerät? 

In der Nacht wurde es einmal spannend, als das zweite Gläschen Wein seinen Tribut forderte und mich jetzt zu den Kellergewölben trieb, und ich ungern allein durch die Dunkelheit und die Treppe hinuntergehen wollte, also musste meine Schwester mit. Auf dem Weg über die Wiese und an den Zelten und Wägen vorbei, bewaffnet mit Taschenlampen, unterdrückten wir einen weiteren Lachanfall fast erfolgreich. 

 

Es hat uns an die Zeit erinnert, wie wir als Kinder im Feriencamp waren

Am nächsten Morgen wurden wir von der Sonne geweckt, durchs Fenster sahen wir direkt aufs Wasser und auf ein paar vorbeiziehenden Kanu-Paddler. Die Wiese war noch feucht, die anderen Gäste noch in ihren Unterkünften, eine einsame Ente glitt ins Wasser…filmkulissenreif. Einmal tief durchatmen! 

Auf unserem Kombiherd mit Spül- und Kühlfunktion bereiteten wir uns ein leckeres Frühstück mit Pulverkaffee, Vollkornbrot, Ei und selbstgemachter Erdbeermarmelade zu und nahmen es, warm in Decken eingehüllt, auf unserer Terrasse ein. Der nächste Radausflug ließ lang auf sich warten, denn wir hatten es hier soo schöön. 

 

Mein Fazit zum Tiny Haus

Die zwei Tage in diesem Tiny Haus mit dem einfachen, reduzierten Inventar hatten auf uns eine entschleunigende Wirkung. Wir fühlten uns frei und glücklich, es fehlte nichts. Wir konnten einfach SEIN, und das fühlte sich sehr leicht und irgendwie magisch an.  

Es gab alles, was Feriengäste zu einem entspannten Urlaub benötigen. Aber von Allem nur das Nötigste, also eine Schere, ein Brotmesser, eine Suppenkelle, zwei Gläser, Teller, Tassen, eine kleinste Auswahl an Töpfen, und als Deko eine Kerze nebst Obstschale auf dem Tischchen. Und ein Bild an der Wand. 

Somit war auch das Frühstücksgeschirr schnell gespült und weggeräumt und unsere Unternehmungen konnten beginnen. 

Wieder zu Hause angekommen, wirkt die Idee vom Reisen mit leichtem Gepäck bei mir noch angenehm nach und ich kann die Dinge in unserer Wohnung mit etwas mehr Abstand betrachten.   

Wenn auch du dich auf ein neues kleines (oder auch größeres Abenteuer) einlassen willst und sich dein Zuhause etwas leichter anfühlen soll, damit du jederzeit durchstarten kannst … wir freuen uns, dich auf deinem Weg ein Stück zu begleiten.“ 

Liebe Grüße von Brigitte 

 

Mehr zu Brigitte findest du hier.

 

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