In Allgemein, Ordnungscoaching

Mit diesem Beitrag möchte ich, Unmani Kuchinsky, meinen zahlreichen Kundinnen danken und ihnen sagen, was für tolle Kämpferinnen sie sind. Kämpferinnen fürs Leben, für die Familie, für die Angehörigen und für sich selbst. Sie sind stille Heldinnen. Sie haben es verdient, dass ihnen geholfen wird, dass sie jemand sieht und wertschätzt. Danke, dass ich bei und mit Ihnen allen aufräumen darf und durfte! 

 

Ein ganz normaler Aufräumtag

Nach einem Aufräumtag bei einer Neukundin, nennen wir sie Frau Meier, kam mir plötzlich unter der Dusche der Gedanke: „Unglaublich, was Frau Meier bisher alles geleistet hat in ihrem Leben, sie ist eine Heldin!“

Jawohl, richtig gelesen: Heldin!

Und diese Frau Meier steht stellvertretend für die vielen anderen Kundinnen, bei denen ich die letzten 10 Jahre die Wohnungen aufgeräumt und strukturiert habe. Frau Meier leistet im Job und vor allen Dingen im zwischenmenschlichen Bereich in der eigenen Familie so derart viel, dass sie als Heldin im Verborgenen bleibt. Niemand sieht sie.

Wie selbstverständlich übernimmt sie die Pflege eines Elternteils. Gar keine Frage. Mit Hingabe und zuverlässig wie ein Uhrwerk, wird z.B. der Alltag einer demenzkranken Mutter gewuppt, deren Wohnung geputzt, Dinge aussortiert und ordentlich aufgeräumt. Sie kümmert sich um den Pflegedienst und steuert oft als Betreuerin noch alle rechtlichen Angelegenheiten. Und das alles meistens auch noch neben einem regulären Fulltimejob.

Eine andere Frau Meier kann Mutter von kleineren Kindern sein, die, wenn sie nicht erwerbstätig ist, dennoch fleissig arbeitet: Die gesamte Care- und Erziehungsarbeit im eigenen Haus oder in der Wohnung. Auch sie ist eine verborgene Heldin, vergessen und nicht gesehen, da in unserer patriarchalen Welt nur Erwerbsarbeit als „richtige“ Arbeit gilt. Leider wahr: Wird eine Putzfrau eingestellt und diese putzt, gilt das als Arbeit. Wird eine Babysitterin eingestellt und diese passt aufs Baby auf, gilt das als Arbeit. Dazu gibt es viele Beispiele.

Macht es dagegen die Mutter selbst, ist es plötzlich nicht mehr Arbeit. Seltsam, nicht wahr? Und das nur, weil es nicht bezahlt wird. Dazu kommt dieser unglaubliche Mental Load von Frauen, an alles zu denken, damit die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder und der Angehörigen, der gesamten Familie, nicht leidet.

 

… und das ist dann das Resultat

All dies erfordert eine unglaubliche Kraft und ein großes Durchhaltevermögen. So manche Frau Meier wächst leise und unbemerkt in eine immer größer werdende Erschöpfung hinein, die dann dazu führt, dass die eigene Wohnung, die sogenannte „dritte Haut“, zunehmend aus dem eigenen Fokus gerät.

Wo vor der großen Belastung in der eigenen Wohnung alles tipptopp aufgeräumt und sauber war, wachen nun die Spinnen in den Ecken über die Habe. Über Monate und Jahre wird sukzessiv alles „Zuviel“ irgendwo in der Wohnung gelagert. Bücher, Kleidung, Deko-Gegenstände, Papiere, Schuhe, Flaschen … Der ganze Overload des eigenen Lebens beginnt sich in den vier Wänden zu stapeln.

Die Industrie erntet aus diesem Belastungspotential viel Geld: Der „Fühle-dich-glücklich-Tee“, oder die besondere Kosmetikserie „Ich bin es mir wert“ bieten vielerlei Höhepunkte und Trost im Alltag einer solchen Heldin.

Kaufen und Essen sind ein nicht seltener Ersatz für echte Gefühle, für Bedürfnisse nach Nähe, Wärme, Geborgensein, und Glück. Bedürfnisse, die kaum gelebt werden können.

Wie denn auch?

Unsere Heldin wächst in ihrem Dilemma mit den Jahren proportional zur Belastung in die höhere Kleidergröße. Der Kreis schließt sich spätestens dann, wenn durch schleichende Erkrankungen nicht mehr aufgeräumt werden kann. Das alles führt zu einem solchen Frust, dass man irgendwann den Weg aus der Sackgasse findet.

 

Ein Hilferuf – dann kommt der OrdnungsService ins Spiel

Ich komme! Wenn ich gebucht wurde und das erste Mal vor meiner stillen Heldin an der Haustür stehe, ist das oft ein hochemotionaler Moment.

Manche Frauen haben Tränen in den Augen, sind sehr berührt, vermischt mit Schamgefühlen. Dieser Moment entscheidet viel über den Aufräumerfolg. Und diese Frauen öffnen sich mir. Sie können und wollen nicht mehr so weitermachen.

Da ist tief drinnen in der Seele etwas klar entschieden worden, bei all der Angst vor dem ersten Aufräumtermin. Dieses Aufräumen ist meist oft viel mehr, als nur den Müllsack aufzuhalten oder die Dinge nach Kategorien zu sortieren. Es ist ein echter Anschub, neue Prioritäten zu setzen. Ideen und Wohnkonzepte werden mit Freude entwickelt. Der Mut, sich all den gesammelten, nicht entschiedenen Gegenständen zu stellen und sie neu zu entscheiden, bedeutet im wahrsten Sinne: „die Dinge wieder in die Hand“ nehmen!

Das Aufräumen wird zu einer Tat von echten Heldinnen! 

 

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