In Allgemein, Ordnung mit Kindern

Als Großmutter kennt man Geschichten. Diese ist eine meiner Lieblingsgeschichten: Wie mein Enkel die Ordnung spielend einfach geschafft hat.

 

Eine kleine Geschichte vom Kinderzimmer-Aufräumen

Das Telefon klingelt, mein Enkel Jakob: „Oma, kannst Du mal kommen?“ „Ja sicher, was ist denn los?“ „Oma, ich soll mein Zimmer aufräumen und weiß nicht, wie das geht, kommst Du bitte?“ Und Oma kommt, selbstverständlich.

Jakob ist äußerst bereitwillig, mitzumachen. Ich schlage vor, den Staubsauger nach oben zu holen („Aber wir sollen doch nur aufräumen, nicht putzen!“ Ja Schätzchen, aber wenn da nachher soviel Staub rumliegt, dann machen wir den eben noch weg.“ „Ach so, ja, gut.“) Zum Staubsauger noch einen kleinen Eimer mit Wasser und Lappen, und schon geht’s los.

Ich setze mich auf sein Bett und frage, wo denn all die Spielsachen „zu Hause“ sind. Er ist verblüfft. „Na hier doch, in den Hängekisten.“ „Nun ja, dann bringen wir sie eben alle da rein.“ „Wo fangen wir an?“ Ich sage: „Hier an der Tür. Erstmal alle Autos.“ „Brummmm…“, er rollt die Autos einzeln von der Tür über den Teppich zur entsprechenden Hängekiste. Und fragt: „Darf ich auch einen Laster nehmen, dann gehen mehr auf einmal?“ „Ja, darfst Du selbstverständlich.“  Als alle Autos „zu Hause“ sind, neue Frage: „Was nuuuhun?“ Ich sage: „Erst Legos oder Playmos?“ Er entscheidet sich für Legos, sie werden mit dem Laster in ihre Kiste  gefahren. „Brumm, was nun?“ „Nun die Playmos.“ Auch die werden Stück für Stück aufgesammelt, jeweils an der Tür beginnend und dann rund ums Zimmer, bis alle verstaut sind.

„Und nuuuhun?“ „Mach einen Vorschlag!“ Dann alle Knete, alle Buntstifte, alle Mal-Werkzeuge, alle Perlen, alle Pixi-Bücher, alle… was auch immer. Der Teppich wird immer leerer, die Methode findet in Jakobs Kopf offensichtlich Platz. Zwischendurch stellt er den Laster weg und sagt: „Geht mit den Händen viel schneller!“ und greift zig Teilchen aus Überraschungseiern vom Teppich und packt sie zielsicher in ihre Dose.  Manche Sachen werden einfach entsorgt: Schnippel von Papier, kaputte Kleinteile, manche auch noch brauchbare Dinge mit der Bemerkung: „Brauche ich nicht mehr!“

 

Du machst ja gar nichts!

Plötzlich sagt er: „Oma, Du machst ja gar nichts!“ „Doch,“ sage ich, „ich bin der Supervisor und habe die Aufsicht!“ „Okay“ sagt er und ist zufrieden. Setzt sich neben mich aufs Bett, wir schauen in die Runde: Ein paar Sachen noch auf dem Fensterbrett und auf dem Schreibtisch verstauen oder wegtun, dann sieht es aufgeräumt aus. Da greift er nach dem Staubsauger und saugt mit Schwung und Geträller Teppich, drum herum und unter dem Bett. Und Oma wischt die Fensterbank, den Schreibtisch, die Schrankoberflächen und letztlich das Linoleum rund um den Teppich. Fertig!

Ich frage: „Weißt Du jetzt, wie es geht?“ Er schaut mich an und sagt: „Geht es immer so, auch wenn Du nicht da bist?“ „Aber ja, immer an der Tür anfangen und alle Sachen in ihr „Zuhause“ bringen. Dazu sind die Hängekisten ja da. Am besten jeden Abend, dann braucht man am wenigsten Zeit dafür.“  „Oma, das hat ja gar nicht lange gedauert; das ist ab jetzt mein Aufräumspiel.“

Elke Martens, Region Rendsburg

 

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