In Allgemein

Nachhaltigkeit … wir alle wissen, dass wir unser Konsumverhalten verändern müssen, damit es unserem Planeten besser geht. Unsere Kollegin Martina Stahl aus München überzeugt hier, dass nachhaltige Ordnung im Badezimmer sinnvoll UND schön ist:

Ein Einblick in ein ganz normales Badezimmer

Das Badezimmer einer guten Freundin von mir gleicht einer Drogerie-Filiale. Überall stehen Tiegel, Flaschen, Döschen in vier- bis fünffacher Ausfertigung auf dem Schrank herum, jede Abstellfläche wird praktisch komplett ausgenutzt, um eine bestimmte Ordnung haben. Sie muss immer gleich das neueste Shampoo oder den super-duper „Stay-on“-Lippenstift in sechs verschiedenen Farben im Bad haben – auch wenn ihre vollgestopften Schubläden und ihr Schrank sie für die nächsten zwei Jahre versorgen würden. Ein Aufräumen und besseres Organisieren erscheint mir hier sinnvoll. Trotzdem versucht sie, mir ihre neuesten Errungenschaften aufzuschwatzen und mir Tipps zu meinen Anschaffungen zu geben.

Ich stelle mir immer wieder die Frage, wofür braucht sie fünf Shampoos oder vier Körperlotionen im Bad? Zig verschiedene Parfums im Haus, eine ganze Schublade mit Kosmetik und Make-up? Bei der Menge an Drogerieartikeln im Haus kann sie die Sachen nie aufbrauchen und irgendwann muss sie das meiste aufräumen und entsorgen, da die Sachen sich ja auch nicht ewig halten.

Ein weiterer Punkt ist, dass wirklich wichtige Sachen, wie ein großes Handtuch oder ein Handtuch für das Gesicht fehlen. Bei meiner Freundin sind Handtuch, Waschhandschuh, Bademantel und Co. nämlich Mangelware.

… und in noch ein Badezimmer

In meins: Ich gehe die Sache etwas pragmatischer, aber auch mit Ordnung beim Einrichten des Zimmers an. Ich habe eine Bodylotion, die ich erstmal leer mache, bevor ich eine Neue kaufe, genauso verfahre ich mit Shampoo, Seife, Deo und anderen Artikeln. Zum einen habe ich gar nicht so viel Platz im Bad, um so viele verschiedene und doch ähnliche Produkte hinzustellen, zum anderen finde ich es auch nicht schön und praktisch, wenn alles im Raum so vollgestellt ist. Sind ja auch alles Staubfänger, die früher oder später zu putzen sind.

Warum in meinem Badezimmer mehr Ordnung herrscht

Es gibt noch einen weiteren Grund: Seit einiger Zeit sind meine Familie und ich dazu übergegangen, Plastikverpackungen im Bad und in anderen Räumen zu reduzieren. Diesen Tipp gebe ich gerne weiter. Das klappt bei Kosmetik und Hygieneartikeln mittlerweile sehr gut. Shampoo, Conditioner und Duschgel gibt es in Seifenform – deren Verpackung besteht aus Papier oder kompostierbarem Cellophan auf Maisstärkebasis. Auch Bodylotions, Deodorants und Rasierschaum kaufen wir entweder als „Bar“, also zum Stück gepresst, oder in Metall- oder Glasbehältern. Ohrstäbchen aus Bambus mit Biobaumwolle, Zahnpasta als Pastillen im Glas, Zahn- oder Handbürsten und Kämme aus Holz oder Bambus, Rasierer aus Metall.

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Passende Transportmittel für die Reise gibt es aus Metall, Bambus, Flüssigholz oder Glas. Mein Tipp, um die passenden Produkte zu finden, ist es, sich in Läden wie Alnatura oder Denns Biomarkt umzusehen. Eine weitere Möglichkeit sind DIY-Dinge. DIY steht für Sachen, die Sie selbst produzieren. Diese Dinge reichen von einem Duschgel über ein einfaches Handtuch oder sogar Möbel wie Regale. Im Internet gibt es tolle DIY-Ideen und Rezepte, die Sie einfach und schnell umsetzen können.

Auch bei der Gesichtspflege gibt es gute Alternativen zu herkömmlichen Produkten. Statt zum Reinigungsschaum aus der Tube zu greifen, nutzen wir lieber wiederverwendbare, waschbare Abschminktücher aus Bambus oder Bio-Baumwolle. Gesichtscremes – und Tonika kaufen wir in Glasbehältern mit Metalldeckeln. Wir finden alle: Die sind auch wesentlich dekorativer für unser Bad als die Pendants in der Kunststoffverpackung. Uns erspart es außerdem das Aufräumen von lästigen Verpackungsmaterialien.

Wir haben für uns ausgerechnet, dass wir pro Jahr ca. 24 Shampoo- und Conditionerflaschen, 14 Zahnpasta Tuben, 8 Duschgel- und 16 Bodylotionflaschen auf diese Weise einsparen. Das ist eine ganze Menge!

Nachhaltige Ordnung im Badezimmer hat Vorteile

Wenn man mal mit dieser Blickrichtung seine Schubladen im Bad durchforstet und den ganzen Plastikkrams im Raum entsorgt, bleibt wieder ganz viel Platz für die schönen Dinge. Und wer braucht denn wirklich so viele unterschiedliche Produkte im Badezimmer?

Umstellung auf nachhaltigen Verbrauch – Schritt für Schritt

Ja, es ist gewöhnungsbedürftig. Und ja, es ist auch teurer als die herkömmlichen Artikel aus dem Drogeriemarkt. Aber es lohnt sich, diese nachhaltigen Tipps nicht nur für ein aufgeräumtes Badezimmer zu befolgen. Zum einen vermeiden wir einen Haufen Plastikverpackungen im Bad und zum anderen sind diese Sachen frei von Silikon, Paraben, Mineral- und Palmöl, Mikroplastik und anderen unnötigen Zusatzstoffen. Sie sind vegan und die meisten auch Bio. Das ist doppelt gut für die Umwelt. Und wenn das Seifenstück aufgebraucht ist, ist es einfach weg, es bleibt keine Verpackung zum Entsorgen übrig.

Wie ihre flüssigen Verwandten riechen auch diese Produkte lecker und sind gut für Haut und Haar. Es geht nicht darum, im Bad alles auf einmal umzustellen, sondern nach und nach für Ordnung im Bad zu sorgen und sie zu halten. Es ist toll, wenn schon mal ein Bewusstsein dafür geschaffen wird. Und komplett ohne Plastik ist auch im normalen Alltag nur mit sehr viel Mühe und Disziplin durchzuhalten – wer schafft das schon…?

Mittlerweile gibt es in den Städten einige der „unverpackt“-Läden, bei den meisten geht es hauptsächlich um Lebensmittel. Aber auch Bio-Supermärkte oder Online-Shops haben ein breites Angebot an Utensilien für das Bad. Drogeriemärkte haben ihr Sortiment dahingehend schon erweitert und bauen es immer weiter aus.

Schau doch einfach mal und probiere es aus, deine Regale freizuhalten und mit neuen Dingen die Gestaltung zu organisieren. Diese neuen Möglichkeiten, Ordnung und eine gute Atmosphäre zu schaffen, machen richtig viel Spaß und erleichtern das Aufräumen für die ganze Familie. Und nachhaltiger Konsum fühlt sich dazu noch richtig gut an. Alles beginnt mit einer Entscheidung, der Rest ist reines Organisieren und Umsetzen von kreativen Ideen 🙂

Ordnungsexpertin Martina

 

Gut zu wissen:

Flüssigholz bzw. Terralene: Bio-Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen

Terralene, ein thermoplastischer Kunststoff, wird komplett aus Rohstoffen hergestellt, die nachwachsen und lange halten. Er besitzt Eigenschaften, wie man sie von Holz kennt. Die Holzfaserung und der leichte Holzgeruch lassen die natürliche Basis des Materials erkennen und sorgen so für eine angenehme Atmosphäre im Bad.

Weitere Informationen und praktische Tipps erhalten Sie direkt bei mir. Kontaktieren Sie mich über meine E-Mail-Adresse oder hinterlassen Sie einen Kommentar, auf den ich Antworten kann. Die besten Tipps nach Marie Kondo gebe ich Ihnen zudem telefonisch oder bei einem Besuch Ihrer Wohnräume vor Ort.

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