In Allgemein, Aufräum-Methoden

Warum fällt uns das Loslassen von Dingen mit Erinnerungen nur so schwer? Es ist die größte Hürde beim Ausmisten von Dingen. Plötzlich machen sich da Gefühle breit, geht es um die Sachen, die uns schon so lange Zeit begleiten – die aber, ehrlich eingestanden, gar keinen Nutzen mehr für uns haben.

Ich bin Carola Böhmig. Genau diesen Gefühlen musste ich mich selbst vor mehr als 20 Jahren stellen. Um sie zu verstehen, begann ich die Reise des Nachdenkens, des Analysierens und des inneren Entscheidens – mein eigenes Prozedere fand ich extrem berührend, bedeutsam und erkennend.

Innere Klarheit finden und passenaue Lösungen umsetzen, die auch noch Freude machen – ich fand das so wichtig, dass aus meinen Erkenntnissen heraus OrdnungsService.com mit der Ordnungshilfe-Dienstleistung entstanden ist. Viele Tausend Kundinnen und Kundinnen sind mit unserer Unterstützung zu mehr Lebensfreude gekommen. Deshalb möchte ich heute in unserem Ordnungsblog einmal meine Gedanken zum Thema Loslassen zusammenfassen.

 

Was sind es denn für Dinge, die uns emotional so stark festhalten lassen?

  • Es sind Dinge, die uns jemand geschenkt hat, der uns nahe steht oder stand.
  • Es sind Dinge, die in unsere „guten Hände“ vererbt wurden.
  • Es sind Dinge, die uns Kraft und Mühe gekostet haben.
  • Es sind Dinge, die uns stolz gemacht haben.
  • Es sind Dinge, die uns Sicherheit geben.
  • Es sind Dinge, die viel Geld gekostet haben.

Dinge, die Teil unserer Geschichte, unseres Lebens sind.

 

Loslassen kann man lernen

Wie schaffe ich es, meiner Gefühle und Gedanken für die gesammelten Werke meines bisherigen Lebens Herr zu werden?

Wie schaffe ich es, mich heute neu zu entscheiden, welche Dinge mir WIRKLICH etwas bedeuten?

  1. Der erste und schwierigste Schritt ist, den Wunsch nach Veränderung für sich zuzulassen. Sie ahnen es bereits: Ihre Einstellung zu Ihren Dingen wird sich verändern – und Sie müssen sich mental darauf vorbereiten. Sie entscheiden neu und aktuell, welche Dinge heute und in Zukunft für Sie wichtig sind, worin Sie sich ausdrücken wollen und welche Erinnerungen Sie nähren möchten. Sie drücken den inneren Reset-Knopf und wagen Ihren ganz eigenen Neustart.
  2. Nehmen Sie sich Zeit – denn Dinge, die Ihre Emotionen berühren sind nicht so schnell zu entscheiden wie Nahrungsmittel nach dem Verfallsdatum. Jedes einzelne Stück muss von Ihnen separat bewertet werden.
  3. Es ist effektiver, wenn Sie längere Zeit am Stück räumen und entscheiden – das längere Auseinandersetzen mit emotionalen Dingen bringt Sie an Ihre Grenzen. Aber gerade das geballte Beschäftigen mit den persönlichen Sachen lässt die Emotionen zu den Dingen abnehmen und Sie können leichter loslassen.
  4. Wenn Sie ein in Frage kommendes Teil in der Hand halten, dann fragen Sie sich, ob Sie seinen Nutzen kennen, diesen Nutzen benötigen oder ob der Gegenstand doch eher in die Kategorie der Platzräuber gehört.
  5. Dinge die Ihnen geschenkt oder vererbt wurden, sind nun IHR Eigentum. Sie dürfen frei darüber entscheiden, ob sie Teil Ihres Haushaltes sein sollen oder nicht. Sie sind keinem Gegenstand gegenüber verpflichtet, ihm einen Platz einzuräumen!
  6. Dinge die teuer waren, machen es uns besonders schwer, weggegeben zu werden. Wir erinnern uns vielleicht gar nicht mehr genau an den Preis, aber wir erinnern uns sehr gut daran, dass es für uns VIEL Geld war, das wir ausgegeben hatten. Dieses manifestiert sich mit dem Gegenstand und mehrt unsere Wertschätzung dazu. Aber sehen Sie es einmal so: Zum Zeitpunkt der Anschaffung hatten Sie sich entschieden, den Betrag X für dieses Teil auszugeben – das war es Ihnen wert. Das Geld ist also schon ausgegeben. Nun ist nur noch der Gegenstand da, das Geld ist schon wieder woanders, hat also mit dem Gegenstand eigentlich nichts mehr zu tun. Also kann der Wert dieser Sache nach dem heutigem Stand beurteilt werden, und der ist halt nicht mehr neu.
  7. Wertschätzen Sie die Sachen, die Sie aussortieren, noch einmal für sich. Auch wenn es albern klingt – sagen Sie sich: „Es war eine gute Zeit mit dir, du warst schön und nützlich, aber jetzt schaue ich nach vorne und gebe ich dich in den Kreislauf der Dinge zurück.“ Das Verabschieden verhindert die unangenehmen, späteren Reuegedanken über das Aussortierte – denn Sie haben es entschieden und bewusst „Goodbye“ gesagt.
  8. Wenn die aussortierten Dinge es noch wert sind: Verschenken Sie sie! Das macht das Weggeben leicht. Geben Sie Ihrer Freundin die Vase, die sie schon immer so schön fand. Oder bringen Sie Ihre alten Schätze in ein Sozialkaufhaus – dort werden die Dinge noch einmal Teil des Wirtschaftskreislaufes und finden in der Regel einen neuen Besitzer, der dankbar ist, mit wenig Geldeinsatz ein schönes Stück ergattert zu haben.
  9. Sachen, die kaputt sind, sollten Sie generell gehen lassen. Alles in dieser Welt hat seine Zeit – und jedes Ding ist irgendwann aufgebraucht und hat seine Aufgabe erfüllt. An kaputten Gegenständen festzuhalten, tut Ihnen nicht gut.
  10. Unterlagen beruflicher Bildung haben Sie lange begleitet, haben Ihren Werdegang geebnet und sind die Grundlage für Ihr jetziges Tun. Wenn Sie sicher in Ihrem beruflichen Weg geworden sind, dann haben Sie alle relevanten Lernprozesse verinnerlicht. Sie benötigen nicht mehr die Feinheiten von damals, die Sie sich mühsam erarbeitet hatten. Berufsrelevante Recherchen betreiben Sie heute zeitgemäß. Also: Lassen Sie den zurückgelegten Weg der Vergangenheit nun gehen, denn Ihr Ziel ist längst erreicht.
  11. Fotografien und alte Briefe sind besonders und persönlich. Aber sind es immer Situationen, an die Sie sich gerne erinnern? Und: Wie detailgenau möchten Sie sich daran erinnern? Sind Ihnen die Personen, die Gegend und die besonderen Ereignisse noch bewusst – oder ist es alles in allem bereits verblasst und damit nicht mehr Teil Ihres heutigen ICH? Filtern Sie die Dinge aus. Behalten Sie das, was Ihr Herz positiv berührt. Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Und lassen Sie unangenehme Erinnerungen gehen – sie sind Teil Ihrer Vergangenheit und müssen in Zukunft wirklich nicht mehr präsent für Sie sein.
  12. Seien Sie stolz auf sich, wenn Ihnen Ihre Neuausrichtung gelungen ist! Sie sind jetzt in der wunderbaren Situation, zu wissen, was Sie wollen! Umgeben Sie sich mit wieder neu entdeckten Besitz-Schätzchen, die in der Menge Ihrer Dinge vergessen worden waren und die nun wieder Ihr Herz berühren. Geben Sie diesen einen Ehrenplatz. Und freuen Sie sich über mehr Luft in Ihren Schränken, in Ihren Räumen und in Ihrem Leben!

Ich wünsche Ihnen eine berührende und klare Aufräumzeit. Mein kleiner Tipp zum Weiterlesen: Vergangenheit loslassen.

Ihre Carola Böhmig

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