Es ist wieder diese Zeit des Jahres, zwischen Krümeln von Plätzchen und den Spuren des letzten Glühweinabends, in der wir uns vornehmen, dass im nächsten Jahr endlich alles in geordneten Bahnen verlaufen wird. Ein neues Jahr, jede Menge Neujahrsvorsätze, neue Pläne und der Wunsch nach einer vermeintlich neuen, super organisierten Version von uns selbst – wie oft haben wir das schon gesagt?
Zwischen dem Neujahrsfeuerwerk und dem Mitternachtskuss schmieden wir unsere Pläne und notieren sie auf unserer gedanklichen Liste. Doch bevor wir uns wieder in die Euphorie des Neustarts stürzen, lass uns mal über die Realität unserer Neujahrsvorsätze und Pläne sprechen. Denn die sieht oft ganz anders aus.
Die Realität der Neujahrsvorsätze
Listen mit schönen Vorsätzen sind wie High Heels: wunderschön anzusehen, versprechend, unser Leben zu verändern – aber in der Praxis enden wir oft barfuß und mit schmerzenden Füßen. Ähnlich wie bei der Suche nach der perfekten Liebe oder dem perfekten Paar Schuhe stellt sich heraus: Einfacher gesagt als getan.
Mein Name ist Ricarda, ich bin Ordnungsexpertin aus Berlin und ich möchte einen Blick auf all eure prall gefüllten Listen mit guten Neujahrsvorsätzen und Plänen werfen und erklären, warum wir oft grandios an der Umsetzung scheitern.
Wir alle kennen das Szenario:
Wir stürzen uns enthusiastisch in die Planung, erstellen Listen, die akribischer sind als die Einpackliste für eine Weltreise. Und wir visualisieren, wie unser Leben im nächsten Jahr so organisiert sein wird, dass selbst Marie Kondo neidisch auf uns wäre. Und natürlich starten wir mit den Klassikern: mehr Ordnung zu Hause, effizientes Zeitmanagement, vielleicht sogar ein Schreibtisch, der aussieht, als wäre er geradewegs aus einer IKEA-Werbung entsprungen. Allesamt großartige Vorhaben, die auf dem Papier so makellos aussehen – fast so perfekt wie ein Insta-Feed voller minimalistischer Wohnungen.
Aber mal ehrlich, wie oft haben wir diese Listen geschrieben, nur um sie dann im neuen Jahr gemeinsam mit dem Tannenbaum zu entsorgen? Wie oft sind unsere Listen mehr Fluch als Segen? Stehen sie nicht oft im Zentrum unseres schlechten Gewissens, wenn wir am Ende des Jahres feststellen, dass die Hälfte unserer Vorsätze wie Konfetti in den Wind gestreut wurde? Warum passiert das immer wieder? Warum sind unsere hochfliegenden Vorsätze so oft nur kurzlebige Romanzen, die genauso schnell verfliegen wie der Duft eines billigen Parfüms?
Woran liegt es nur …?
Vielleicht liegt es daran, dass wir uns von der Illusion blenden lassen, dass allein das Aufschreiben unserer Pläne und Vorsätze ausreicht. Als Ordnungsexperte sage ich: Es ist nicht nur die Liste, es braucht vor allem Zeit, um neue Gewohnheiten zu etablieren, konkrete Ziele, realistische Erwartungen, Flexibilität und den Willen, bei Rückschlägen nicht aufzugeben.
Dass viele von uns, trotz bester Absichten, kläglich an der Umsetzung scheitern, liegt nicht nur daran, dass uns das Leben in die Quere kommt oder an unserem mangelnden Willen. Es ist vielmehr die Art und Weise, wie wir unsere Vorsätze und Pläne angehen: Listen sind großartige Werkzeuge, um Ziele zu formulieren, unsere Gedanken zu sortieren und den Überblick zu behalten, aber sie allein genügen nicht. Es braucht mehr als nur das nüchterne Aufschreiben von Wünschen und Zielen.
Als Ordnungsexpertin weiß ich, dass wirkliche Veränderung mehr erfordert als das bloße Vorhaben auf dem Papier. Folgend sind einige Überlegungen, die dir helfen könnten, im nächsten Jahr tatsächlich etwas anders zu machen.
Tipp 1: Konkrete Ziele setzen
Ordnung beginnt mit klaren Zielen. Statt vager Vorsätze wie zum Beispiel „Ich müsste mal wieder den Keller aufräumen und ausmisten“, formuliere besser konkrete Meilensteine.
Stelle dir Fragen:
- Was stört dich am aktuellen Zustand des Raumes?
- Wie soll der Raum im besten Fall aussehen?
- Welches Ziel verfolgst du mit deiner Aufräumaktion?
- Mach dir klar, was du davon hast.
- Was nervt dich?
- Wovon bekommst du schlechte Laune und was stresst dich immer wieder aufs Neue, wenn du diesen Raum betrittst?
- Wann hast du Zeit, dieses Projekt zu beginnen?
Bleiben wir beim Beispiel Keller: Mein Blick fällt auf den Keller, der von all den Dingen überquillt, die man „irgendwann mal brauchen könnte“. Das Ziel? Den Keller in einen Raum verwandeln, in dem ich mich nicht mehr wie Indiana Jones auf Schatzsuche fühle. Konkret bedeutet das, einen festen Termin für den Keller einzuplanen, jede Ecke zu durchforsten und klare Entscheidungen zu treffen: Behalten, spenden oder entsorgen?
Meilensteine für den Keller könnten sein:
- Ich entsorge alle leeren, nicht genutzten Kartons.
- Jede Ecke des Kellers durchforsten und klare Entscheidungen treffen: Behalten, spenden oder entsorgen?
- Krempel fertig packen für den Sperrmüll.
- Stauraum für die Weihnachtsdeko schaffen und diese sortieren und beschriften, damit ich im nächsten Jahr nichts mehr verzweifelt suche oder feststelle, dass es kaputt ist.
- Renovierungsutensilien sichten
- Alles übersichtlich einräumen.
- Den Raum neu gestalten und zusätzliche Regale anbringen.
Tipp 2: Realistische Erwartungen
Vermeide den Fehler, dir zu viel auf einmal vorzunehmen. Der Weg zu nachhaltiger Veränderung besteht oft aus kleinen Schritten. Beginne mit realistischen Zielen und steigere die Intensität nach und nach.
Beispiel: Ich muss mir eingestehen, dass mein Keller nicht in einem Tag in einen minimalistischen Traum verwandelt wird. Deshalb nehme ich mir vor, jede Woche einen Meilenstein anzugehen. Ein Karton hier, eine Kiste da … Schritt für Schritt, um nicht im Chaos zu ertrinken.
Tipp 3: Zeitmanagement
Plane feste Zeiten für deine Vorhaben ein. Strukturiere deinen Tag so, dass genügend Zeit für die Umsetzung deiner Ziele bleibt. Ohne eine klare zeitliche Zuordnung verlieren gute Absichten oft ihre Bedeutung im hektischen Alltag.
Beispiel: Klar, ich könnte meinen Keller auch um Mitternacht aufräumen, wenn die Welt schläft. Aber ernsthaft, wer hat da schon Lust drauf? Also plane ich feste Zeiten, zu denen ich mich dem Chaos stellen werde.
Tipp 4: Unterstützung suchen
Teile deine Ziele mit Freunden oder Familie. Gemeinsame Aktivitäten oder der Austausch von Fortschritten können motivierend wirken und helfen, am Ball zu bleiben.
Beispiel: Ein Räumungsprojekt macht allein nicht so viel Spaß wie mit einem Helfer. Also rufe ich meine Freunde an, verspreche Pizza und frage, ob sie mir beim Kellerprojekt unter die Arme greifen könnten.
Tipp 5: Flexibilität bewahren
Das Leben ist unvorhersehbar, und manchmal verläuft nicht alles nach Plan. Sei flexibel und passe deine Ziele gegebenenfalls an, anstatt dich von Rückschlägen entmutigen zu lassen. Nicht jeden Tag hat man Lust und die Nerven sich seinem Projekt zu stellen.
Beispiel: Wenn der geplante Aufräumtag mal von einem spontanen Ausflug gestört wird oder die Unlust dazwischen kommt, dann ist das eben so. Lass dich nicht von einem Tag ohne Organisation aus der Bahn werfen.
Und nicht vergessen: Belohne dich nach getaner Arbeit. 😊
Die Realität des Organisierens und Aufräumens ist nicht immer so glamourös wie auf Instagram. Es erfordert Zeit, Geduld und manchmal auch ein Umdenken unserer Gewohnheiten.
Also … meine Lieben, betrachten wir die Listen nicht nur als Wunschzettel, sondern als Fahrplan für eine organisierte Zukunft. Lasst uns das neue Jahr mit einem klaren Fokus auf Ordnung und Struktur angehen. Denn am Ende des Tages geht es nicht nur darum, wie viele Punkte wir auf unserer Liste abhaken, sondern darum, wie wir ein aufgeräumtes und organisiertes Leben wirklich leben.
In diesem Sinne: Aufgeräumt ins neue Jahr!
Mit ordnungswilligen Grüßen
Ricarda mit Ordnungswillig.de
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Wenn du noch mehr Anschub zum Jahresstart möchtest:
Beginnen wir das neue Jahr nicht nur mit Plänen, sondern mit konkreten Schritten in Richtung einer organisierten und erfüllten Zukunft. Think out of the Box und erstelle dir anstatt einer klassischen Liste vielleicht mal ein Visionboard: Wie ein Visionboard deine Wünsche und Zeile wahr werden lässt – OrdnungsService.com.