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Mein ordentliches Zuhause – lieber alltagstauglich statt perfekt

Ordnung ist meine große Leidenschaft. Schon mein Leben lang. Und so habe ich schon als Kind sehr gerne und viel aufgeräumt. Als einziger ordnungsliebender Mensch in meiner Familie habe ich mir mein Wissen selbst beigebracht und die Ordnung aus verschiedenen Seiten kennengelernt.

Als Kind ging es mir nicht darum, ein ordentliches Zimmer zu haben, sondern wirklich um das Aufräumen an sich. Zuerst habe ich den Bereich des Kinderzimmers meiner Schwester aufgeräumt. Später habe ich ihr die ganze Wohnung aufgeräumt. Ich hatte immer gute Ideen für eine alltagstaugliche Ordnung. Und es gab immer etwas zu tun. Die Arbeit ist mir also nicht ausgegangen.

 

Ich hatte es übertrieben

In meiner Jugend hatte ich eine Phase, in der ich das Thema Ordnung etwas übertrieben habe. Das war ehrlich gesagt ziemlich anstrengend. Alles musste perfekt im Schrank liegen. Oft habe ich meine Kleidung mehrmals zusammengelegt, bis ich wirklich zufrieden war. Ich wollte die perfekte Ordnung. Wenn ich nachts aus dem Urlaub zurückgekommen bin, „musste“ ich zuerst den Koffer komplett auspacken. In Zeitschriften wollte ich nichts reinschreiben, weil ich diese danach ganz ordentlich archivieren wollte.

Irgendwann fand ich das ziemlich anstrengend und habe einfach entschieden, dass ich das so nicht mehr will.  Ich hatte zwar noch immer leidenschaftlich gerne aufgeräumt, aber zum Glück stand der Spaß wieder im Vordergrund.

 

Reduzieren – der Schlüssel für eine alltagstaugliche Ordnung

Erst, als ich selbst eine kleine Familie hatte und mich um unsere zwei kleinen Kinder und das Haus kümmern durfte, merkte ich, dass ich mich gar nicht mehr so viel mit Aufräumen beschäftigen konnte wie früher.

Zu der Zeit habe ich das Reduzieren für mich entdeckt. Bisher ging es mir ja immer nur darum, die vielen Gegenstände ordentlich zu lagern. Weil aber ständig etwas Neues dazugekommen ist, bin ich irgendwie nie fertig geworden. Damals habe ich noch viele Dinge eingekauft, die ich häufig gar nicht direkt brauchte.

Ich war erstaunt, wieviel Zeit ich auf einmal hatte, als ich ganz bewusst darauf achtete, die „Eingangsmenge“ zu reduzieren. Ich begann zu steuern, dass nur noch die Dinge in mein Zuhause kamen, die ich wirklich brauchte. Dadurch brauchte ich ganz automatisch auch viele Dinge auf und schuf somit deutlich mehr Platz.

 

Heute ist mir eine alltagstaugliche Ordnung sehr wichtig

Das bedeutet, dass es in unserem Zuhause nicht immer perfekt ordentlich aussieht. Manchmal ist es in einigen Bereichen sogar zeitweise ziemlich chaotisch. Warum mich das nicht belastet? Weil ich jederzeit entscheiden kann, ob ich es jetzt ordentlich haben möchte. Und weil jeder Gegenstand einen festen Platz hat – es dauert nicht lange und die Ordnung ist wieder hergestellt.

Für einen kurzen Moment sieht es dann perfekt aus. Herrlich! 🙂 Weil in unserem Zuhause aber gelebt wird und man das auch sehen darf, ist es auch schnell wieder richtig gemütlich – nämlich wenn auch benutzte Dinge herumliegen. Eine alltagstaugliche Ordnung ist für mich die perfekte Ordnung.

 

Kurz und knapp: Meine Tipps für deine alltagstaugliche Ordnung

  • Eingangsmenge reduzieren: Bewusst darauf achten, welche Gegenstände in dein Zuhause kommen. Damit du nicht ständig für neue Dinge einen Platz finden musst.
  • Dadurch brauchst du ganz automatisch Dinge auf, die schon länger ungenutzt in deinen Schränken liegen.
  • Dadurch bekommst du immer mehr Platz in deinen Schränken, was wiederum für eine alltagstaugliche Ordnung sinnvoll ist.
  • Denn je lockerer die Dinge in den Schränken liegen, desto leichter können diese rausgeholt und wieder aufgeräumt werden.
  • Und desto besser hast du einen Überblick über die Dinge, die du in deinem Zuhause hast.
  • Entscheidend für eine alltagstaugliche Ordnung ist, dass die Zuordnung der Kategorien – also der verschiedenen Themen – nicht zu klein gewählt wird.
  • Innerhalb einer Kategorie muss die Ordnung nicht perfekt sein. Es spielt beispielsweise keine Rolle ob ein Gegenstand in einer Schublade oder einer Kisten hinten rechts oder vorne links liegt. Hauptsache er ist in der richtigen Schublade.

 

Eine kleine Ausnahme gibt es, bei der es gerne perfekt sein darf:

Das Ordnung halten muss alltagstauglich sein. Beim Ordnung schaffen, also wenn du die Grundordnung festlegst, darf es ruhig ein bisschen perfekte Ordnung sein. Denn je perfekter diese ist, desto länger profitierst du davon. Deshalb lohnt es, dir mehr Zeit dafür zu nehmen und zu schauen, wie es wirklich besonders gut ist. Beispielsweise kannst du eine Beschriftung, die für einen längeren Zeitraum gültig ist, besonders schön gestalten. Wenn sich die Beschriftung in einem Bereich regelmäßig ändert, lohnt sich der Aufwand für eine perfekte Beschriftung meist nicht. Dann gilt wieder: Alltagstauglichkeit vor Perfektionismus.

Wenn du dann noch ein paar haushaltliche Routinen einübst, entsteht in deinem Zuhause ganz schnell deine ganz persönliche Wohlfühlordnung.

Wenn ich dich unterstützen kann, in deinem Zuhause eine alltagstaugliche Ordnung einzurichten, dann ruf doch einfach an! Oder schreibe mir eine Mail. Ich helfe dir gerne!

Tanja Priefling, Region Saarbrücken / Kaiserslautern

 

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